Bericht von der Jungfernfahrt...

HAFENBAHN meets HAFENSAFARI

... am 11.08.2007, 9:00 Uhr, und den weiteren drei Fahrten an diesem Wochenende.

Rund 30 Teilnehmer finden sich am Harburger Bahnhof, Gleis 5, ein um eine Wilhelmsburg- und Hafenrundfahrt auf der Schiene zu erleben. Reserviert hatten 40, den anderen war wohl das Wetter zu trüb, was besonders für die Interessenten schade war, denen wir abgesagt hatten.

Einstieg in Hamburg-Harburg
Foto: Berthold Hertzfeldt
Einstieg in Hamburg-Harburg

Der kleine, rote Schienenbus der AKN zottelt gemütlich den Süderelbbrücken entgegen und die Lüftungsanlage bemühte sich, den Dunst zumindest aus dem Uerdinger Schienenbus von 1967 zu vertreiben. Es geht vorbei am ehemaligen Industriebahnhof Wilhelmsburg und dem Bahnhof Wilhelmsburg, der vor Inbetriebnahme des Rbf Maschen 1977 der größte Rangierbahnhof Norddeutschlands war. Heute warten hier Züge aus dem Hafen auf ihr Zeitfenster um auf die Hauptstrecke zu dürfen oder wachsen Birken, wo die Gleise heraus gerissen wurden.

Rbf Hamburg-Süd im Dunst und Regen
Foto: Berthold Hertzfeldt
Rbf Hamburg-Süd im Dunst und Regen

Unser Triebfahrzeugführer, Herr Schweim, bremst auf 10km/h herab, bevor wir die altersschwache Brücke von 1889 passieren, die uns am Abzweig Veddel zum Rangierbahnhof Hamburg-Süd am Veddeler Damm bringt. Links liegt der Spreehafen, rechts erst die Veddel, die historischen 50er Schuppen und immer wieder lugt die Skyline der Hamburger Innenstadt zwischen Hafenschuppen und Containern hervor.

Argentinienknoten, Brücke über den Reiherstieg
Foto: Berthold Hertzfeldt
Argentinienknoten,
Brücke über den Reiherstieg

Wir passieren den Argentinien-Knoten. Durch einem Gewusel aus Straßenbrücken fährt die Bahn über den Reiherstieg. Bevor die Eisenbahnelbbrücken 1872 Hamburg mit der damals selbständigen Stadt Harburg über die Elbinseln Veddel und Wilhelmsburg verband, mussten die Fahrgäste der Eisenbahn in Harburg auf eine Fähre steigen. Die dampfte dann die Elbarm Reiherstieg hinauf und brachte die Passagiere aus dem Süden in die Hansestadt.

Zolltor Nippoldstraße
Foto: Bernhard Finke
Zolltor Nippoldstraße

Bei Neuhof öffnet sich vor uns das Zolltor des Freihafens und wie fahren unter der Rampe der Köhlbrandbrücke wieder aus dem Freihafen hinaus ins EU-Zollinland. Weiter geht es über die Rethehubbrücke. 1934 noch von der damaligen Wilhelmsburger Industriebahn errichtet, bietet sie eine Durchfahrtshöhe von 42m, wenn das Mittelteil ganz noch oben gefahren wird. Auch diese Brücke muss in nächster Zeit ersetzt werden, da die vielen schweren Güterzüge und LKW ihr arg zugesetzt haben. Links sehen wir die das Reiherstiegknie mit den Installationen der Hafensafari 2007.

Rethehubbrücke und Getreidespeicher
Foto: Berthold Hertzfeldt
Rethehubbrücke und Getreidespeicher

Zwischen den Kathedralen des Getreideumschlags, den großen Silos an der Rethe hindurch erreichen wir die Hohe Schaar, und überqueren wieder den Reiherstieg, so dass links der Fernsehturm und rechts die Neubauten des Harburger Binnenhafens sichtbar werden. Der Abzweig Pollhornweg führt uns in das Gewerbegebiet am südlichen Reiherstieg.

Gleisgruppe Pollhornweg
Foto: Bernhard Finke
Gleisgruppe Pollhornweg

Immer wieder muss unser Lotse auf der Hafenbahn, Herr Wüstenberg, einen Schlagtaster drücken, um einen Bahnübergang für die Autos auf „rot" zu schalten. Nicht jeder nimmt den Hinweis „Hafengebiet, Schienenverkehr hat Vorrang" ernst genug. Dann geht es mit dem Schienenbus ab durch die Hecke: Hier soll im Rahmen der IBA eine Grünachse zwischen Reiherstiegknie und der Internationalen Gartenschau auf dem ehemaligen Industriebahnhof Wilhelmsburg entstehen. Am Sonderhalt Schlengendeich geht es zu Fuß weiter auf Hafensafari.

Ab durch die Hecke
Foto: Bernhard Finke
Ab durch die Hecke der zukünftigen
Grünachse Reiherstiegknie - IGS
Sonderhalt Schlengedeich
Foto: Berthold Hertzfeldt
Sonderhalt Schlengedeich

Fast drei Stunden sind mit vielen neuen Eindrücken schnell vergangen. Schnell noch ein Abschiedsfoto am Harburger Bahnhof und schon steigt die nächste Gruppe ein.

Am Sonntag hatte wir zum Glück zwei Triebwagen und strahlenden Sonnenschein. Die Fahrten waren bis auf den letzten Platz besetzt. Mir hat es viel Spaß gemacht und scheinbar auch unseren Fahrgästen.

Mathias Bölckow


Startseite | Stand 16.08.2007